In Balance - Mit Yoga durch die Chemotherapie

Yogastudie „in Balance“ im Nürnberger Nordklinikum

 

 

Seit 2015 führt das Klinikum Nord eine Studie durch, die untersuchen möchte, wie Patientinnen mit einer Brustkrebserkrankung mit Hilfe von Yoga durch diese belastende Zeit der Chemotherapie oder Bestrahlung zusätzlich begleitet werden können.

Fragestellung dieser Studie ist: Wie unterstützend wirkt Yoga auf die körperliche und psychische Befindlichkeit und die Lebensqualität während der Zeit der Chemotherapie oder Bestrahlung einer Brustkrebserkrankung. Wie können die Frauen die eigene innere Stärke fördern und als Teil des Heilungsprozess sehen lernen.

 

Das Klinikum Nürnberg hat mich beauftragt einen individuellen Yogaunterricht auszuarbeiten – fein abgestimmt auf die besondere Situation und Belastbarkeit der Teilnehmerinnen während dieser Zeit.

 

Ich freue mich sehr über diese für mich intensive und inspirierende Aufgabe, die ich immer wieder auch weiterlernend und weiterwachsend erlebe.

 

 

 

Folgend der dazugehörige Artikel aus der KlinikumZeitung.

Brustkrebs-Studie

 

Yoga steigert das Wohlbefinden, hilft bei psychischen Erkrankungen und stärkt das Immunsystem. Die positiven  Wirkungen des sanften Körpertrainings sind inzwischen durch eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien belegt. 

Doch Yoga nützt nicht nur gesunden Menschen, auch kranke Menschen profitieren von einem regelmäßigen Training. Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass regelmäßiges Yoga bei Patientinnen mit Brustkrebs während der Chemotherapie die Nebenwirkungen lindern und das Wohlbefinden steigern kann.

Diese Studien haben die Aufmerksamkeit von von Prof. Dr. Cosima Brucker, Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Klinikum Nürnberg, Universitätsklinik Paracelus Medizinischen Privatuniversität, erregt. "Gerade Patientinnen, die vor der operativen Entfernung des Tumors in der Brust bis zu acht Monate lang eine so genannte neo-adjuvante Chemotherapie erhalten, sind körperlich und psychisch sehr belastet.

 

 

 

 

 

Als Chefärztin will ich diesen Patienten gerne ein unterstützendes Angebot machen." 

 

Studie zum Nutzen von Yoga

 

Gesagt - getan. Unter dem Titel "In Balance: Mit Yoga durch die Chemotherapie" hat Brucker eine Studie initiiert, die die psychischen und immunologischen Effekte der begleitenden Durchführung von Yoga während der neo-adjuvanten Chemotherapie des Mammakarzinoms untersucht. Ziel der Studie ist es, die Wirkung von Yoga unter anderem auf die psychische Befindlichkeit, die Lebensqualität, eine mögliche Fatigue, also eines Erschöpfungs- und Müdigkeitssyndroms, oder einen Depression sowie auf die körperliche Belastbarkeit hin zu untersuchen. 

 

Als mögliche Teilnehmerinnen an der Studie werden im Interdisziplinären Brustzentrum Frauen angesprochen, die neu an einem Mammakarzinom erkrankt sind und nach Empfehlung des Tumorboards eine neo-adjuvante Chemotherapie erhalten sollen. 

Die Teilnahme ist freiwillig und kann selbstverständlich jederzeit ab- oder unterbrochen werden . Mit ersten Ergebnissen ist Ende 2017 zu rechnen. Für die Studie werden zwei Vergleichsgruppen gebildet. Die Yoga-Gruppe erhält begleitet zur Chemotherapie einmal wöchentlich Yoga-Unterricht sowie eine Anleitung für eine kurze Übungseinheit zu Hause. Mit den Frauen der Kontrollgruppe wird ein ausführliches Beratungsgespräch zu komplementären Behandlungsmöglichkeiten geführt. Alle Studienteilnehmerinnen werden zudem zu drei Assessments vor, unmittelbar nach und sechs Monate nach der Chemotherapie eingeladen. Darüber hinaus erhalten sie eine ausführliche psycho-onkologische Untersuchung. 

 

Yoga-Unterricht nimmt Rücksicht auf Belastbarkeit

 

Die Übungen des Yoga-Unterrichts beinhalten besonders die meditativen Formen de Yoga und nehmen Rücksicht auf die individuelle Belastbarkeit der 

 

Teilnehmerinnen. Die Yoga-Unterricht, der ausschließlich den Brustkrebspatientinnen des Klinikums vorbehalten ist, wird von einer erfahrenen Yoga-Lehrerin vom Berufsverband der Yoga-Lehrenden in Deutschland (BDY) mit Zusatzausbildung in meditativen Yoga-Formen speziell zur Begleitung von Krebspatientinnen durchgeführt. 

"Viele Frauen reagieren erst einmal zurückhaltend auf unsere Frage, ihnen ist ein fester Yoga-Termin in der Wochen auf den ersten Blick zu viel", berichtet Dr. Michelle Rath. Die Assistenzärztin der Frauenklinik betreut die Studie und ihre Teilnehmerinnen . Doch die, die sich zur Teilnahme entschlossen haben, bereuen den Schritt nicht. "Sie kommen gerne zur Stunde und berichten einhellig, wie gut ihnen das Yoga tut."

 

Nähere Informationen beim Interdisziplinären Brustzentrum: Tel. (0911) 398-3843 oder E-Mail: brustzentrum@klinikum-nuernberg.de

 

Von Doris Strahler, Erschienen in der KlinikumZeitung, Ausgabe 2/1016